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Beim Stottern verlieren Kinder für Momente die Kontrolle über ihr Sprechen. Meist beginnt Stottern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren. Es äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen (Pa-pa-Papa), Verlängerung von Lauten (Mmmmmmama) und Blockierungen, bei denen die Sprechbewegung völlig „steckenbleibt“ (--------Apfel). Zu den "Kernsymptomen" entwickeln manche Menschen Begleitsymptome. Diese können z.B. lauter werden, Mitbewegung des Kopfes oder Grimassieren sein, aber auch Flüstern, Umformulieren und Ersetzen schwieriger Wörter, Einschieben von "ähm", Abbruch der Äußerung und/oder Vermeidung von Sprechsituationen. Bei einigen Kindern entwickelt sich jedoch im Laufe des Erwachsenwerdens ein chronisches Stottern, welches bleibt und sich nicht mehr von selbst auflöst.

Für manche Kinder stellt das Stottern eine psychische Belastung dar, auf die sie mit Emotionen reagieren. Sie sind zum Beispiel verärgert, dass sie nicht sprechen können. Für Stottern typische Unflüssigkeiten können situationsabhängig und phasenweise schwanken. So sprechen viele stotternde Kinder während einer Untersuchung beim Kinderarzt flüssig. Auch symptomfreie Phasen sind möglich.

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Sprachentwicklungsbedingte Sprechunflüssigkeiten weisen achtzig Prozent der Kinder im Alter zwischen dem dritten bis sechsten Lebensjahr auf. In der Regel verschwinden die Symptome mit dem Fortschreiten der Sprachentwicklung wieder. Zeigen Kinder jedoch über mehrere Wochen und Monate eine bleibende Anstrengung des Sprechens mit den oben genannten Symptomen sollte eine logopädische Beratung Eltern und ggf. Diagnostik des Kindes stattfinden.

Eine Stottertherapie kann ab ca. zwei Jahren mit Kindern begonnen werden. Die Elternberatung und das Miteinbeziehen dieser stellt immer einen wichtigen Anteil in der logopädischen Therapie dar. Bei jungen Kindern versucht man, die Rückbildung des Stotterns zu begünstigen.

In jedem Alter wird entsprechend mit unterschiedlichen Übungsformen direkt am Stottern gearbeitet oder eine Sprechtechnik eingeübt, mit welcher angestrengte Stotterereignisse verkürzt und kontrolliert werden (Stottermodifikation). Gleichzeitig lernen die Kinder und ihre Umgebung einen möglichst gelassenen Umgang mit dem Stottern. In den Therapiestunden werden Übungen sogenannte In-Vivo-Übungen im realen Alltag durchgeführt, in denen sich der Stotternde sowohl mit seinem eigenen Stottern als auch mit den erlernten Sprechtechniken im Alltag ausprobieren kann, um das Erlernte in den Alltag zu übernehmen. (Transfer)

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Ein weiterer wichtiger Baustein der logopädischen Therapie des Stotterns ist die Weitergabe von Informationen zum Stottern, damit die Betroffenen und ihre Angehörigen Vorurteile abbauen können.

Als Poltern bezeichnet man eine überhastete Sprechweise, bei der der Sprachrhythmus verloren geht, die Silbenstruktur unserer Sprache verschwimmt, Laute oder ganze Silben verschluckt werden und die Artikulation verwaschen und unsauber klingt. Auch hier kann es unterschiedliche Ausprägungen geben. Es kann sich um nur peripher auftretende Abschnitte handeln, in denen der Sprechablauf gestört ist, oder um eine durchgehend überhöhte Sprechgeschwindigkeit. Ursachen hierfür können somatisch, psychogen oder habituell sein. In der Therapie werden die aus dem Rhythmus geratenen Elemente wieder einem physiologischen Sprechablauf angeglichen.

Wann können wir logopädisch unterstützen?

  • Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Unflüssigkeiten Ihres Kindes noch normal für seine sprachliche Entwicklung sind oder ob diese schon in Richtung „Stottern“ gehen
  • Wenn Sie wissen möchten, wie Sie das flüssige Sprechen Ihres Kindes fördern und unterstützen können
  • Wenn Sie als Eltern erst mal nur selbst Beratung bezüglich der Unflüssigkeiten Ihres Kindes haben möchte,Ihr Kind aber noch nicht behandeln lassen wollen